Das ist Affen-Entspannung pur: Um sich bei den eisigen Temperaturen in Zentraljapan aufzuwärmen, baden wilde Makaken in einer heißen Quelle des Jigokudani-Wildaffenparks. Wenn ihnen die Hitze zu Kopf steigt, wälzen sich die Tiere im Schnee.
Rund 250 japanische Makaken leben derzeit in dem 1964 gegründeten Naturpark in der japanischen Provinz Nagano. Stundenlang wärmen sich die Tiere bis zum Hals im heißen Wasser, während Schneeflocken ihr Fell pudern. Zur Nahrungssuche müssen die Tiere aus dem Bad, dann hilft ihnen nur ihr dichtes Fell und viel Bewegung gegen die Kälte.
"Auffällig ist, wie die Tiere im heißen Wasser ihre sozialen Kontakte pflegen, indem sie sich gegenseitig das Fell kämmen, es von Hautschuppen und Parasiten befreien", erzählt Naturfotograf Ingo Arndt. Rotgesichtsmakaken gelten als die am weitesten im Norden siedelnden Affen. Weil sie zum Teil in schneereichen Gegenden leben – bis 3000 Meter über dem Meeresspiegel – werden sie auch "Schneeaffen" genannt. Die Makaken lernen außergewöhnlich schnell. Forscher vermuten, dass sie sich das Baden in den warmen Quellen von den Menschen abgeguckt haben. 1966 wurde der erste badende Affe beobachtet, seither haben die Nachgeborenen die Tradition übernommen.
Nachricht Nr.: 550
07.01.2013
26 Orang-Utans auf Insel umgesiedelt
Ein neues Zuhause im neuen Jahr: 26 Orang-Utans auf Insel umgesiedelt
Was für großartige Neuigkeiten in dem noch so frischen Jahr. Nach der Botschaft über die Geburt von Astrids und Tarzans Baby erreicht uns noch eine weitere tolle Nachricht. 26 Orang-Utans aus der
Station Nyaru Menteng konnten erfolgreich auf eine naturnahe Flussinsel umgesiedelt werden.
Prä-Auswilderungsinseln
Diese sogenannten Prä-Auswilderungsinseln sind von Wasser begrenzte Wälder, in denen die Orang-Utans ihre letzten Prüfungen vor ihrer Freilassung meistern müssen. Diese Flussinseln sind die
letzte Stufe im Rehabilitationsprozess. Dort lernen sie unabhängig zu leben und sich auf großem Terrain mit anderen Orang-Utans auf längere Zeit zu sozialisieren. Keine Nachtkäfige mehr, keine
Babysitter oder Pfleger. Lediglich zum Füttern kommt täglich ein Boot vorbei, das ausreichend Früchte für die Orang-Utans bringt. Die Orang-Utans können selbst entscheiden, ob sie zur Fütterung
erscheinen oder sich lieber von den Menschen fernhalten.
Die Station Nyaru Menteng betreut 4 solcher Inseln. Sie heißen Kaja, Bangamat, Hampapak, und Palas. Das Verhalten der Orang-Utans auf den Inseln entscheidet darüber, ob die Tiere zur Auswilderung
in ein Regenwaldgebiet bereit sind.
26 Orang-Utans kommen in die Walduni
Seitdem Nyaru Menteng im letzten Jahr 44 Orang-Utans ausgewildert hat, wurde auf der Bangamat-Insel endlich wieder Platz für die nächste Orang-Utan-Gruppe. 26 Orang-Utans aus der Station konnten
dort nun ihr vorübergehendes neues Zuhause finden.
Zuerst wurden 9 Orang-Utans erfolgreich umgesiedelt, Tara, Ijum, Benjol, Ratu, Damar, Suta, Maha, Olbert und Wisnu. Sobald sie die Insel erreicht hatten, kletterten die meisten direkt auf einen
Baum und schienen überaus glücklich. Einen Tag später waren die nächsten 10 Tiere an der Reihe, und zwar Nambima, Gina, Kevin, Jatihan, Ibut, Tamua, Sigi, Clauss, Mardianto und Wombat. Die
letzten 7 waren Tweety, Zakia, Doren, Gultop, Martisen, Madsen und Lomon.
Bevor sie übergesiedelt wurden, bekam jeder Orang-Utan eine Betäubung, der Identifikations-Chip wurde überprüft und die weiblichen Orang-Utans bekamen ein Verhütungsimplantat, das verhindern
soll, dass sie sich noch auf der Insel fortpflanzen. Das Implantat wirkt temporär und löst sich nach einer gewissen Zeit im Gewebe des Individuums auf.
Ein LKW brachte die Transportkäfige mit den betäubten Menschenaffen zum Rungan-Fluss, wo sie dann einzeln auf ein traditionelles Dayak-Boot geladen wurden. Das Boot brachte die allmählich wieder
erwachenden Tiere dann zu „ihrer“ Insel, der Bangamat-Insel.
Auf der Insel angekommen, erkundeten die Orang-Utans, ohne sich lange zu besinnen, ihr neues Zuhause. Tamua und Mardianto schwangen sich ganz aufgeregt sofort auf den nächsten Baum. Manch andere
kehrten schnell zurück zur Fütterungsplattform, wo sie am Wasser saßen und das Treiben beobachteten. Ijum zum Beispiel wartete dort geduldig darauf, dass Mahas Käfig geöffnet wurde. Clauss
schloss sich sogleich Jatihan an, der gleich tief in den Wald hinein lief.
Ein neues Zuhause für Lomon und seine Freunde
Am 24. Dezember erreichten die letzten Orang-Utans ihre neue Wohnstätte, darunter auch Lomon, bekannt aus unserem Patenschaftsprogramm. Dank der Hilfe von Spenderinnen und Spendern auf der ganzen
Welt können er und die anderen nun ein selbstständiges Leben auf der Insel führen.
Jeder einzelne der umgesiedelten Orang-Utans genießt sein neues Leben, als wäre es selbstverständlich. Einige von ihnen hatten zuvor Wochen oder Monate in Käfigkomplexen ausharren müssen, weil
sie zu groß für die Waldschule geworden waren. Nun sind sie glücklich, sich endlich wieder frei bewegen zu können und gemeinsam Spaß auf der Insel zu haben.
Wir freuen uns, dass dieses Jahr mit einem neuen Leben für 26 Orang-Utans beginnt und sind gespannt auf die Abenteuer, die die Gruppe erleben wird.